Utes Reiseblog

Archiv für: 2005

09.09.05

Permalink 17:15:29, von Ute, 383 Wörter, 392 Ansichten   German (DE)

...und wenn sie nicht gestorben sind dann reisen sie noch heute...

morgen ist es vorbei.
dann liegt auch thailand hinter uns.
eine sehr, sehr schoene zeit hier gehabt - allerdings auch von extremen gepraegt, hervorgerufen durch einen steten wechsel von grossstadt und insel, zwischen bangkok und koh tao.
so sind wir gependelt zwischen massenkonsum und einfachstem leben, zwischen beton und sand, zwischen smog und seeluft - was nicht heissen soll, das nicht auch bangkok sehenswert waere ;).
diese stadt versinkt tatsaechlich im grau, verursacht durch unzaehlige tuktuks (die kleinen motorisierten kutschen, sehr charmant, die fiaker im thai-style) und taxis.
dann die immer wache khao san road mit ihren tausend kleinen laeden, den bars, der musik, dem bunten treiben, dem fingerfood und den markenkopien ueberall.
und ich habe mich massbeschneidern lassen - jetzt gehts ja langsam los, mit dem erwachsen sein - morgen wird alles abgeholt, bin sehr gespannt.

aber bei aller aufregung in bangkok: natuerlich ist es besonders die insel, die zu hause fehlen wird. und es war eine gute entscheidung, nach einer woche auf koh tao samt eines weltklasse-tauchkurses (bin jetzt zertifizierte und suechtige open water diverin) und einem viertaegigen shoppingwahn in bangkok bis zu unserem letzten flug zum geliebten eiland zurueckzukehren.
denn das ist der platz, wo sich eine grenzenlose ruhe ueber alles gelegt hat, die es mir moeglich gemacht hat, das letzte halbe jahr revue passieren und sich setzen zu lassen, und das unter den besten voraussetzungen: sonne, tuerkis schimmerndes wasser, kleine holzhuetten am hang, bars direkt am strand, thai-massage, viel weisser sand, leckeres essen, gute musik und und undundund....
in meiner haengematte, die ich auf unserer kleinen veranda aufgehangen habe, habe ich viel in meinem reisetagebuch gelesen, mich nach suedamerika, ozeanien und das suedlichere sued-ost-asien zurueckgeschaukelt, manchmal bis tief in die nacht hinein.
ich bin nicht traurig, heim zu gehen. empfinde, und das meine ich ganz ehrlich, in erster linie eine riesige dankbarkeit fuer all das, was ich in den letzten sechs monaten erleben und sehen durfte, fuer die begegnungen, bilder und die musik (ich kann diese erfahrung nur jedem empfehlen). das kann mir nicht verloren gehen, ganz gleich, wie lange ich in deutschland sein werde.
und das reisefieber hat mich spaetestens jetzt endgueltig in seinen bann gezogen, lange wird es also hoffentlich nicht dauern, bis ich ja vielleicht zum arbeiten ins ausland gehe? ;)
keiner weiss, was kommt, aber klar ist: es wird alles gut...

16.08.05

Permalink 01:45:07, von Ute, 759 Wörter, 331 Ansichten   German (DE)

transport?massage?beautifuulllll....

viel eher haette ich schon schreiben sollen. aber der kurze aufenthalt in den einzelnen laendern verkuerzt auch die zeit im internet, wenn man ueberhaupt mal eine gute verbindung gefunden hat.
es geht so schnell - hinter mir liegt schon ein betraechtlicher teil suedostasiens, bali, singapur und malaysia.

ich fasse die einzelnen orte so kurz es geht zusammen, nur um einen eindruck zu vermitteln, was mir in den letzten wochen begegnet ist.

BALI.
in denpasar angekommen und damit in einer neuen welt. ein bisschen das gefuehl gehabt, nach suedamerika zurueck gekehrt zu sein, nur ist hier alles bunter und die gerueche und menschen transportierten mich ohne umschweife in eine kultur voll von ritualen, in der der hinduismus staendig praesent ist, ebenso wie die sehr aufdringlichen strassenverkaeufer, der strand, das heisse, stickige wetter.
vor jedem haus, an jedem platz aus kokosnussblaettern geflochtene gabenschaelchen fuer die drei goetter, chanang genannt, gefuellt mit buntem reis, blumen, keksen und raeucherstaebchen. schwerer duft von jasmin und anderen geruechen in der luft, der sich mit dem smog der unzaehligen motorbikes vermischt.
surfer, wo man hinsieht, braungebrannt und muskuloes. mie goreng, die heissgeliebten gebratenen nudeln mit gemuese, ei und huhn, ein kleines hotel in kuta mit so winzigen tueren, dass selbst krissi und ich nicht stehend hindurch gehen koennen.
ich bin stolz - im verkehrschaos balis ein auto gemietet und ueber die insel gefahren - keine regeln, auf einer normalen strasse wird auf bis zu sechs (!) spuren gefahren. aber sie fuehren zu besonderen plaetzen.
wunderschoene tempel weit oben ueber dem meer auf einem felsen, affen haengen in den baeumen, waehrend eine gigantische gischt viel weiter unten gegen die felsen schlaegt.
den vulkan batur hinauf gestiegen, um morgens die sonne ueber dem meer aufgehen zu sehen - auf der spitze eines kraters, heisses knisterndes magma, in dem die fruehstueckseier gekocht werden.
wunderschoen und unvergesslich.

SINGAPUR.
ein krasser kontrast zu der vorangegangenen woche. kein dreck, keine holzhuetten, kein einfaches landleben. anstelle dessen die fuer singapur so beruehmte sterilitaet, sauberkeit, ordnung. interessant, aber nichts fuer mich. wir sind nur zwei tage geblieben, um ein paar einkaeufe zu erledigen ;), haben uns die sagenhafte skyline aus der coctailbar im 70. stockwerk des swisshotel-buildings angesehen, ein sehr schoenes feuerwerk zu ehren des 40. geburtstages der stadt und ein paar tempel in chinatown, die zwar sehr schoen waren, aber zwischen den hochhausschluchten ihren charme verloren haben.
das netteste: ein taxifahrer, der uns fuer unsere abreise zum busterminal gebracht hat. es spiele keine rolle, wie viel wir ihm zahlen, denn nicht geld, sondern freundschaft waere das, was fuer ihn im leben zaehle.

MALAYSIA.
:::back to the roots. die einfachheit hat uns wieder. staub in den strassen, uralte autos, jeder versucht, seine leistung an den mann zu bringen, ist aber gleichzeitig sehr hilfsbereit und offenherzig. wir sind zuerst in den taman negara national park gefahren, tief in den tropischen regenwald. tief hingen auch die wolken, jetzt endgueltig die totale luftfeuchtigkeit. die haut pappig, die klamotten werden nicht mehr richtig trocken, moskitos greifen jetzt sogar mich an.
dunstige luft, die die sonne nicht richtig scheinen lassen will, die daher vielmehr ein diffuses, helles licht durch die dichten wolken wirft. wir sind ein paar kilometer, inzwischen von zwei weiteren deutschen reisenden begleitet, in den park hineingelaufen.
eine schwingbruecke, 50 meter ueber der erde, die uns an baumwipfeln vorbei durch die konzentrierte natur fuehrt;
eine hoehle mit tausenden von fledermaeusen, wir vier mit der taschenlampe ohne fuehrer, was es in deutschland niemals gaebe.
der rueckweg in die zivilisation auf einer kleinen holzdschunke (ich habe keine ahnung wie man das schreibt), zweieinhalb stunden den fluss abwaerts.
die letzten tage habe ich auf einer wunderschoenen insel im norden malaysias verbracht, nachdem wir acht stunden mit einem alten dampfenden zug durch den dschungel gefahren sind, bei offenen tueren und uralten ventilatoren an den decken.
:::die insel. perhentia kecil. ein kleines, fern von der kueste gelegenes eiland, wo wir ohne strom (ausser ein paar stunden in der nacht) und weitere luxusgueter in einer kleinen holzhuette am hang ueber dem meer gewohnt haben, wo ich auch meinen geburtstag gefeiert habe (bin dran, mich fuer die lieben emails einzeln zu bedanken) und jeden tag schnorcheln gegangen bin - in ganz unglaublichen korallengaerten, zwischen allen erdenklichen fischen, sogar zwischen kleinen haien.

seit ein paar stunden sind wir in thailand, nach 17stuendiger fahrt und werden in ein paar stunden nach koh tao aufbrechen, da mich nun endgueltig die tauchlust gepackt hat und ich dort meinen tauchschein machen werde. freue mich extrem, habe in malaysia schon kaum das wasser verlassen koennen.
thailand und laos liegen also noch vor uns, bevor wir endgueltig unseren letzten flug antreten...

30.07.05

Permalink 05:58:18, von Ute, 644 Wörter, 363 Ansichten   German (DE)

raus aus-tralien...

morgen geht unser flug nach bali und es sind dann noch genau sechs wochen und alles ist vorbei...
die letzten zweieinhalb wochen endlich wieder in der sonne. waerme, schon fast nicht mehr gekannt nach fuenf oder sechs wochen im winter im suedlichen amerika, neuseeland und sydney.
die ersten zehn tage haben wir in port douglas und cairns verbracht, beides orte an der noerdlichen ostkueste am great barrier reef. wenn ich jetzt zu beschreiben beginne, kommt endlich die sommer-sonne-urlaubs-atmospaehre auf, die ich in den letzten wochen nur in den aus deutschland hereinflatternden emails gespuert habe ;)
ein vier meilen langer sandstrand in port douglas, salzige haut am abend, bbq auf dem campingplatz, nachts schreien die flughunde in ohrenbetaeubender lautstaerke (man muss ja erstmal erkennen, dass es sich um flughunde handelt - und sie sind tatsaechlich so gross wie zwergpudel), aber natuerlich auch kakadus und kooaabooras, die ein weitaus angenehmeres organ haben...

was im letzten bericht schon geschrieben hat sich in den vergangenen wochen verdichtet und gilt eigentlich fuer die ganze zeit unserer reise: ein platz, ein ort - eine schoene situation gewinnt erst durch die richtigen menschen an wert. trotz quasi durchgaengigen regens in cairns eine sehr schoene zeit gehabt, wenn auch sehr improvisationell (ich weiss, das wort gibts nicht).
das zelt fast im morast versunken, der versuch, mit einer zusammengeklebten plastikplane so etwas aehnliches wie komfort zu schaffen, die backpacks komplett durchgeweicht (ein weiteres mal bin ich sehr dankbar um die ziplock-tueten, auch wenn sie leider nicht verhindern konnten, dass alles unausstehlich zu muffeln begonnen hat). egal, in unserer situation hat man ja eine gewisse berechtigung, nicht gerade nach rosenwasser zu duften.
das highlight in cairns: raus zum great barrier reef zum schnorcheln und tauchen zu fahren. der stein im schuh: 30 knoten wind, zweieinhalb stunden fahrt fuer eine strecke. von gut 30 insassen des bootes hatten sich nach eineinhalb stunden ueber die haelfte uebergeben (uns gluecklicherweise ausgenommen), die tueten wurden an uns vorbeigereicht, die fische hatten ein mordsbankett.
das reef leider etwas dreckig durch die aufgewuehlte see, aber dennoch - ein hammer. und ich bin das erste mal im open water getaucht, durch einen gluecklichen zufall durfte ich sogar ein zweites mal runter, fuer satte 40 minuten. knallblaue seesterne, riesenschildkroeten mit einem guten meter durchmesser, ebenso grosse muscheln, die sich langsam schliessen, wenn man sie mit der hand beruehrt, fische in allen farben des regenbogens. sicherlich war das nicht mein letzter tauchgang...

dann unser flug in den norden australiens vor einer knappen woche - ins feuchtfroehliche darwin. extreme luftfeuchtigkeit, wenn auch sicher noch nicht zu vergleichen mit dem, was uns noch bevor steht.
darwin - ein tolles fleckchen, das vermutlich einen der schoensten sonnenuntergaenge zu bieten hat, den man sich vorstellen kann - naemlich direkt ueber dem meer. sagenhaft, unschlagbar romantisch. die ultimative kitschpostkarte: der schwarze umriss eines paaerchens vor der glutroten versinkenden sonne. dazu am wochenende der sunset market, direkt am meer, mit allem vorstellbaren kulinarischen koestlichkeiten, strassenkuenstlern, instrumentalisten, malern, artisanos. dazwischen viele menschen, die entspannt in der spaetnachmittagssonne sitzen und die atmosphaere geniessen.

in den letzten drei tagen haben wir uns ein auto gemietet und sind in den litchfield national park gefahren und das war lebensgenuss pur. unser tagesablauf: zu einem wasserfall gefahren, in seinem becken oder unmittelbar an seiner spitze geschwommen, ein bisschen gesonnt, im bikini zurueck ins auto gesprungen, zum naechsten wasserfall...und am abend weit ab von der strasse einen kleinen eigenen naturlichen swimmingpool gesucht und daneben gecampt, unterm moskitonetz und einem unglaublichen sternenhimmel voll von schnuppen eingeschlafen. was will man mehr?

jetzt geniessen wir unsere letzten zwei tage in australien, bevor wir die backpacks einschweissen werden, damit uns nichts verbotenes reingestopft wird. diese sind seit gestern im uebrigen viel leichter - sie hatten inzwischen ihr spitzengewicht von 26 kilo erreicht, was eindeutig zu viel war. haben sie also um 15 kilo erleichtert, die hoffentlich gerade verschifft werden.
kaum vorstellbar, dass wir vor unserem gepaeck schon wieder zu hause sein werden...

17.07.05

Permalink 08:15:57, von Ute, 328 Wörter, 106 Ansichten   German (DE)

darling, come to sydney

die zeit rast. und zwar unaufhaltsam. mit ihr kommen und gehen die menschen, die wir treffen, genauso wie die orte, plaetze und laender, die wir besuchen.
so sydney. eine liebenswerte stadt, ob ihrer groesse von ueber vier millionen einwohnern. unser hostel ganz im zentrum gelegen, alles um uns herum schnell erreichbar.

ich denke mit begeisterung an diese stadt zurueck. warum? weil sie mehr charme hat als viele andere staedte, den ich ganz persoenlich an zwei dingen festmache: den plaetzen und den momenten.
am ersten abend zwischen der oper und der harbour bridge zu stehen, im ruecken dutzender hochhaeuser, in denen nach dem sonnenuntergang tausende von lichtern angehen, die sich im wasser des hafens wiederspiegeln - unbezahlbar.
der riesige botanische garten, in dessen baumwipfeln hunderte von flughunden schlafen, die art gallery mit schauspielernden fuehrern fuer kinder, digeridoospielende aborigenees, straende mit haushohen wellen, an denen uns der wind fast wegpustet (keine uebertreibung!), ein freiluftkonzert auf einer schwimmenden buehne im darling harbour, strassenkuenstler und vielfaeltige maerkte, die zum stundenlangen bummeln einladen.
und ein ganz besonderes highlight: dreieinhalb stunden gluecksgaensehaut in der oper - nie geglaubt, aber wahr geworden, und dann auch noch verdis "nabucco" - weltklasse! (und mit ein bisschen glueck fuer nur 50 anstatt 270$)
am schoensten ist sydney allerdings bei dunkelheit: ob man nun am strand spazieren geht, den faehren im hafen beim ein- und auslaufen zusieht oder einfach nur durch die strassen wandert und die menschen beobachtet, die gerade ihre arbeit beendet haben oder eben mit ihr beginnen; wie sie die wege saeumen und bald darauf zwischen den leuchtenden wolkenkratzern verschwinden.
der wohl schoenste moment fuer mich persoenlich: auf dem dach unseres hostels zu sitzen, wein zu trinken, mit ein paar interessanten menschen ueber die welt zu philosophieren und der musik der stadt zuzuhoeren, den autos, den sirenen, stimmen und rhythmen, die nicht enden wollen.
klingt vielleicht nach poetischem kitsch, laesst sich aber einfach nicht besser beschreiben.
eine stadt, der man, wenn man nicht schon laengst ihre bekanntschaft gemacht hat, unbedingt begegnen muss.

Permalink 07:51:21, von Ute, 140 Wörter, 136 Ansichten   German (DE)

zwei wichtige dinge, die ich schon die ganze zeit bemerken wollte

1. seit inzwischen fast fuenf wochen habe ich wieder eine kamera!!! und zwar MEINE kamera! habe sie noch am selben tag unserer ankunft in auckland, neuseeland, gekauft und bin so gluecklich darueber! hurra! gleichermassen haette ich die fuenf wochen, die ich auf diesen moment habe warten muessen vermutlich nicht ohne krissis kamera ueberstanden, die sie mir lieberweise uneingeschraenkt zur verfuegung gestellt hat.
denn seien wir mal ehrlich - die fotos, festgehaltene erinnerungen, sind das wichtigste, was ich von dieser reise sowohl fuer mich mitnehmen kann.

2. ich weiss, dass ich bis jetzt schon einen betraechtlichen teil wichtiger geburtstage versaeumt habe. das tut mir wirklich leid, und wer mich kennt weiss, dass das nicht zu meinen staerken zaehlt - erst recht nicht, wenn ich meinen geburtstagskalender zu hause vergessen habe.
bitte also um nachsicht - gelobe besserung, wenn ich im herbst beginne,
ein erwachsenenleben zu fuehren.

04.07.05

Permalink 11:28:54, von Ute, 284 Wörter, 93 Ansichten   German (DE)

neuseeland light

letzter abend in neuseeland, ein kleines internetcafe in wellington.
in gut 8 stunden geht unser flug nach sydney, bis dahin werden wir uns die nacht um die ohren schlagen (ganz gemaess des uns anhaftenden deutschen geizes, noch eine weitere nacht das hostel zu bezahlen ;)

die letzten zweieinhalb wochen sind rasend schnell vergangen und dennoch habe ich das gefuehl, alles gesehen zu haben, was ich wollte.
fazit vom anderen ende der welt:
ein tolles land, allerdings war "nur" die studentenvariante moeglich. es scheint, als waere neuseeland nichts ohne sein adventureangebot: bungeejumping, skydiving, rafting, sailing, diving, hiking, climbing, abseiling (und dieses wort gibt es hier wirklich!)und ein haufen weiterer, leider sehr teuren aktivitaeten sind hier fast ein muss.
zu empfehlen bleibt das kiwiland also fuer einen gut gefuellten geldbeutel (und nicht fuer meinen ;). bin trotzdem nicht enttaeuscht, denn abgesehen davon ist dieses (doch sehr abgelegene) land auf der anderen seite das mekka fuer all diejenigen, die den absoluten frieden wollen. klingt komisch, ist aber so: hier gibt es alles, was die neuseelaender zum leben brauchen. nicht viele von ihnen haben das beduerfnis zu reisen, weil landschaftlich vom strandurlaub bis zum skifahren alles moeglich ist. darueber hinaus gibt es keine unruhen, keine wirtschaftlichen oder politischen verstrickungen, keine fanatisch gelebten religionen. zugegeben, hin und wieder ein erdbeben, das letzte liegt aber schon einige zeit zurueck.
verstaendlich also, was so viele menschen hierher zieht - mir persoenlich allerdings ein bisschen ZU viel idylle. ich glaube, ich wuerde hier schnell vergessen, kleine schoene momente und situationen schaetzen zu wissen weil ja immer ein gleichgewicht hergestellt werden muss zwischen schoen und nicht schoen.
aber fuer einen urlaub? brilliant. denn wo kann man besser einschlafen als in einem land mit gut 20 millionen schafen...

27.06.05

Permalink 07:10:06, von Ute, 516 Wörter, 73 Ansichten   German (DE)

verkehrte welt

schon ein eigentuemlicher gedanke, am anderen ende der welt zu sein...auf der anderen seite (im wahrsten sinne des wortes) muss ich gestehen: so unterschiedlich die dinge hier einerseits sind, so aehnlich sind sie sich andererseits.
gewoehnungsbeduerftig ist durchaus, sich ende juni nun endlich auf den winter einstellen zu muessen (hier ist gerade nichts mit sich-in-der-sonne-braten-lassen wie in deutschland...)
aber dennoch, der spaetherbst verspricht in neuseeland nicht zu wenig unvergessliche eindruecke.
die landschaft mutet in vielerlei hinsicht sehr der europaeischen an - und ist gleichzeitig ganz anders, wie im maerchen. nicht nur einmal bin ich auf meiner suche nach einem vergleich bei einem gemaelde gelandet. die tiefstehende sonne laesst durch ihr diffuses licht dieses land mit seinen riesigen baeumen, bergen, kuesten und seen in einem unwirklichen braun-goldenen dunst erscheinen, wie in einem alten maerchenbuch oder eben auf einem gemaelde, auf dem im grunde genommen nur die risse im getrockneten oel fehlen.
wirklich unwirklich. besonders die farben. noch nie so ein gruen, braun und blau gesehen. wie kann es sein, dass sie hier viel satter erscheinen als zu hause?
kein wunder auf jeden fall, dass peter jackson dieses land gewaehlt hat, um "herr der ringe" zu drehen. vielseitigkeit.
innerhalb nur weniger kilometer veraendert sich die landschaft ganz und gar. knallgruene hobbingen-huegel verwandeln sich in dampfende kraterlandschaften mit geysiren und heissen quellen, die schoensten straende weichen verschneiten berggipfeln mit gigantischen gletschern.
und ein ganz besonderes highlight: eine gluehwuermchenhoehle. voellige dunkelheit. abgeschiedenheit. stille in einem boot voller touristen. abertausende gruenleuchtender lichter ueber uns, die sich zu allen erdenklichen mustern formiert haben, in denen sich froesche, gesichter, drachen, exotische blumen und sternbilder erkennen lassen.

nicht unbemerkt bleiben ebenso die gastfreundlichen menschen hier, darueber hinaus ihre kultur.
neuseeland ist sehr traditionell, die maori-kultur findet sich ueberall wieder, in den grasgruenen steinen, aus denen masken und statuen gefertigt werden, in sorgsam handgeschnitzten haeusern und kirchen, in den menschen, die ihre ahnen stolz vertreten. haben klassischen maoritaenzern zugeschaut, deren charakteristische gesichter eine weitzurueckreichende geschichte erahnen lassen.
selbst die rugby-spieler neuseelands (und gerade sind ganz wichtige spiele hier, das ganze land ist in aufruhr) tanzen vor jedem spiel.

all diese dinge zu sehen ist moeglich, weil wir uns zu dritt in auckland ein auto gemietet haben, um damit in zweieinhalb wochen beide inseln zu erkunden. zweifelsohne ein ungewoehnliches gefuehl, als fahrer auf der rechten seite im auto zu sitzen und auf der linken strassenseite zu fahren...in den ersten stunden wurde der blinker staendig zugunsten des scheibenwischers vernachlaessigt (ist ja ALLES spiegelverkehrt).
vor vier tagen haben wir unser erstes auto in wellington abgegeben (die nordinsel laesst sich recht schnell besichtigen) und sind mit der faehre nach picton zur suedinsel uebergesetzt, was immerhin drei stunden gedauert hat. viel zeit, um den sonnenuntergang ueber wellington und einen unbeschreiblichen riesen-mondaufgang ueber dem meer zu geniessen.

seitdem sind wir die westkueste des suedlandes entlang gefahren und befinden uns jetzt recht weit im sueden in queenstown.
uns bleibt noch eine woche, dann geht es schon weiter nach sidney. die zeit vergeht wie im flug, kann kaum glauben, dass schon halbzeit ist. scheint, als waere deutschland nur einen katzensprung weit entfernt...

14.06.05

Permalink 22:21:40, von Ute, 527 Wörter, 73 Ansichten   German (DE)

wir sagen dankeschoen, und auf wiedersehen, ...

und wieder ist eine woche vergangen. nun scheint uns endgueltig das spaetherbstlich-winterliche wetter eingeholt zu haben. und dennoch hat sich der abstecher in den sueden argentiniens und chiles gelohnt.
wir haben insgesamt fuenf tage im wunderschoenen, kulinarisch famosen und landschaftlich sehr europaeischen bariloche verbracht und haben seine umgebung auf pferderuecken und im weit bequemeren auto verbracht. von unzaehligen seen durchzogen sind wir am zweiten tag mit den pferden durch den schnee galoppiert (jawohl!), umringt von dschungelaehnlichem schleierkraut, kiefern und dicht verschneiten huegeln und bergen. nach gut zwei monaten bin ich endlich wieder auto gefahren (und dann gleich einen corsa!), hatte ganz vergessen, wie viel spass das macht!
wir hatten glueck, von fuenf tagen drei trockene und teils sogar sonnige: der preis, den wir fuer patagonien zahlen mussten - je weiter wir uns gen sueden bewegen, desto kaelter und schlechter das wetter. leider hat auch die ueberquerung der dicht verschneiten grenze nach chile daran nichts aendern koennen. in den tiefer gelegenen regionen regen, ausschliesslich (bei unserer ankunft in bariloche hat nach ueber 20 tagen das erste mal wieder die sonne geschienen...lag vermutlich an uns ;) )
aufgrund seit anfang april nicht enden wollender regenzeit in osorno, chile, haben wir uns dort auch nicht laenger als einen tag aufgehalten. in jener zeit haben wir allerdings eine die bekanntschaft von bekannten von bekannten von bekannten...von krissi verbracht, bei denen wir haben schlafen duerfen und mit denen wir eine sehr nette zeit hatten, was die tatsache voellig in den hintergrund rueckt, dass osorno eine der haesslichsten staedte ist, die ich je gesehen habe.
vor drei tagen sind wir in nur 11 stunden (das ist ernst gemeint) wieder zurueck nach santiago und von dort aus ins noerdlich gelegene valparaiso gefahren.
was fuer eine suesse stadt! wenn die sonne scheinen wuerde, ein ganz bezauberndes plaetzchen. am pazifik in einer riesigen bucht gelegen, ein hafen mit den unterschiedlichsten schiffen und an den haengen der kueste tausende von bunten haeusern in allen erdenklichen und unmoeglichen farben.
auffallend: die lehm- und steinhaeuser des nordens (bolivien, peru) sind den holzhaeusern in den suedlicheren bereichen (patagonien, chile) suedamerikas gewichen.
15 oder 20 aufzuege, die zwischen 1880 und 1916 gebaut wurden, verbinden die auf den etwas steileren huegeln gelegenen stadtteile mit dem auf meeresspiegel gelegenen zentrum (erinnert an marburg, hat aber noch ein bisschen mehr charme). gestern sind wir nach einer hafentour auf einem dieser heugel, dem cerro alegro, spazieren gegangen und haben die san-francisco-strassenschlucht-aehnlichen gassen bewundert. kaum sichtbar von der strasse aus kleine, zum verweilen einladende cafes, so reizend eingerichtet, eine tasse tee, knisternder cha cha von der schallplatte, alte fotografien an der wand.
habe mich ein bisschen an wien erinnert gefuehlt, warum auch immer. wuerde fuer das halbe jahr nach meiner rueckkehr, bis ich hoffentlich mit meiner arbeit in muenchen beginne, schon sehr gerne noch ein bisschen in wien wohnen...

uebermorgen ist es endgueltig so weit - wir kehren suedamerika den ruecken zu. kann es kaum fassen, moechte nicht gehen, das land, die menschen, die sprache (die ich inzwischen garnicht so schlecht beherrsche), die taenze, das essen, der wein, die beeindruckenden landschaften, traditionen, gesichter, bilder, lieder...ich mag garnicht aufhoeren, davon zu schwaermen.
aber andererseits gibt mir dieses gefuehl auch gleichzeitig das versprechen, wieder zurueckzukehren...

Permalink 22:19:27, von Ute, 53 Wörter, 66 Ansichten   German (DE)

erdbeben

nur um kurz zu berichten: bisher haben wir von den erdbeben um uns herum quasi nichts mitbekommen (heute morgen gab es wohl eine leichte erschuetterung hier in valparaiso, das ist aber alles).
morgen abend fahren wir nach santiago zurueck und dann sind wir ja auch schon, schwupps, in neuseeland und ueberfliegen die datumsgrenze...

07.06.05

Permalink 00:56:04, von Ute, 491 Wörter, 81 Ansichten   German (DE)

tausende von kilometern...

...haben wir seit meinem letzten bericht zurueckgelegt.
arequipa hat uns ein paar tage laenger unterschlupf gewaehrt und wir haben zu fuenft die stadt, die cafes, die atmosphaere und letztlich auch zwei sagenhafte tage in und auf dem colca canyon genossen.
auf dem tiefsten canyon der welt (der allerdings kein bilderbuchcanyon ist, wie man auf den fotos sieht, sondern vielmehr eine 1400m tiefe klamm) haben wir in der morgensonne condore bei ihrem fruehstuecksflug beobachten koennen - aus fast beaengstigender naehe. so habe ich mir als kind den vogel greif vorgestellt - passend dazu die fluegelspannweite von 3einhalb metern und einer hundertjaehrigen lebenserwartung (ich weiss, dass sagte ich bereits, aber ist es nicht beeindruckend?).
im anschluss daran sind wir in den canyon hinab gestiegen (es war sooo weit) um an seinem fusse auf eine oase zu stossen, in der wir in bambushuetten uebernachtet haben, deren schutz einer uebernachtung unter freiem himmel gleich kam. egal, abenteuerlich, urspruenglich! inmitten einer breiten schlucht, ohne strom, ohne licht, hier und da ein bisschen kerzenschein aus den anderen bambushuetten und ein atemberaubender sternenhimmel, durchzogen von der milchstrasse und in seiner mitte wieder das kreuz des suedens. ein bisschen cuba libre, um sich beim karten spielen im kerzenschein warm zu halten... ;)
danach begann auch schon unsere pilgerfahrt durch den westen suedamerikas, zurueck zu den geliebten wurzeln, wo die lebenslust auf baeumen waechst und es an jeder ecke das beste essen zu kaufen gibt: argentinien. bis wir allerdings von arequipa, peru, die grenze nach chile ueberquert und santiago erreicht haben, um dort nach einem kurzen aufenthalt von ca 4 stunden ueber die stark verschneiten anden weiter nach mendoza, argentinien zu reisen, sind satte 60 stunden busfahrt vergangen. klingt viel schlimmer als es ist. ich liebe es inzwischen, besonders nachts, bus zu fahren, wenn alle schlafen - dann ist meine zeit!! musik hoeren und aus dem fenster schauen, zusehen wie sich die landschaft veraendert und zu versuchen, in den dunklen schatten der berge und duenen wie in wolken figuren zu erkennen und dem kreuz des suedens dabei zuzusehen, wie es sich mit dem bus wie ein kompass am firmament dreht.
die zeit in mendoza war ein fest: sensationelles essen (dessen gewicht ich hoffentlich im teureren neuseeland und australien wieder verliere), eine wunderschoene stadt mit vielen baeumen, netten menschen und unzaehligen bodegas, deren weine wir natuerlich auch getestet haben ;)
inzwischen haben wir die warmen breitengerade verlassen und sind weitere 21 stunden in den sueden gefahren, nach bariloche, patagonien.
hier ist die landschaft unvergleichlich zu allem, was wir bisher gesehen haben: tiefblaue seen, kiefernwaelder (exotisch!) und verschneite berge, ueberhaupt sehr viel schnee, dazwischen allerdings wuestenartige huegel.
bemerkenswert ueberhaupt an unserer reise durch suedamerika: hier gibt es die ECHTEN wir-machen-den-weg-frei-strassen, die sich schier unendlich durch die landschaft ziehen, kein haus, keine stadt weit und breit, bis zum horizont. nur natur, die dafuer aber in allen erdenklichen erscheinungsarten.
ueber 15000 km haben wir nun schon zurueckgelegt und noch lange nicht genug gesehen - aber ganz ehrlich: kann man ueberhaupt jemals genug gesehen haben?

04.06.05

Permalink 19:09:01, von Ute, 6 Wörter, 41 Ansichten   German (DE)

1000 neue Fotos!!!!!!!

Vielen vielen dank ben und balu!

23.05.05

Permalink 17:56:48, von Ute, 802 Wörter, 74 Ansichten   German (DE)

hoehen und tiefen in peru

da es in den vergangenen tagen ein paar kleine probleme mit dem schreiben von berichten gab, kommt erst jetzt aus dem sueden von peru, arequipa, eine neue nachricht.
wenn alles gut geht, werden in den naechsten tagen auch diverse viele fotos der letzten wochen zu sehen sein, wir haben ein wenig schwierigkeiten mit dem hochladen und der geschwindigkeit des internets hier.

in den letzten zwei wochen ist viel passiert, vor allem in koerperlicher hinsicht ;).
die sechs tage, in denen wir die anden durchwanderten, ueberstanden zu haben, darauf sind krissi und ich schon ganz schoen stolz.
sie (diesmal) mit angeschlagenem magen, ich mit meinem backpack stundenlang auf dem weg nach oben. kaum zu glauben, wie anstrengend es mit nur 10kilo auf dem ruecken staendig bergauf zu laufen. dennoch, der erste tag gestaltete sich als der simpelste. mit weiteren acht leidensgenossen ;), einem koch, einem fuehrer, zwei pferdefuehrern und drei pferden, die die zelte, das kochgeschirr und unsere schlafsaecke und isomatten getragen haben, haben wir am abend des ersten tages unser lager am fusse des 6000m-bergmassivs salkantay (den noch KEIN mensch bisher besteigen konnte) aufgeschlagen und bei minusgraden auf frostigem boden uebernachtet (ist garnicht so schlimm, war nur sehr hart ;)
der zweite tag hat uns auf 4800m herauf an den salkantay heran gefuehrt. ein hartes los fuer mich komplett unsportlicher exstudentin...
danach fuehrte unser pfad 1500m hinab in den dschungel. ein wahres erlebnis beobachten zu koennen, wie sich die vegetation rund herum stetig veraendert, es schwueler wird und die trockenen steine zum schluss fast ganz unter schlingpflanzen verschwunden sind und damit einem satten gruen weichen.
der naechste tag fuehrte uns entlang einer klamm tief in ein gruenes tal hinein. man meint, fuer den rest der welt unerreichbar zu sein (und das ist man wahrscheinlich auch - schoen einerseits, beaengstigend andererseits, denn was tun, wenn etwas ernsthaftes passiert?).
leider hat mein magen den ungewaschenen haenden der koeche (und wahrscheinlich auch meinen) nicht bis zum schluss stand halten koennen - und essen muss bei so einer wandertour ueber tage einfach sein, das habe ich gemerkt. da ich am abend des dritten tages auf das essen verzichtet habe, hat mir am vierten wirklich fast alle kraft zum laufen gefehlt. wir alle hatten zu knabbern. sich koerperlich so schwach zu fuehlen, dass jeder schritt eine traene fordert ist wirklich neu fuer mich gewesen. letztlich hat jeder seiner erschoepfung platz gemacht - der eine uebergab sich, andere kehrten um, teils schon nach wenigen stunden des ersten tages (allerdings nicht aus unserer gruppe).
aber wie sollte es anders sein, natuerlich hat es sich gelohnt, die belohnung kam, nicht zuletzt durch das erreichen von machu picchu, der inkastadt auf gut 3000m hoehe.
wir sind um halb vier aufgestanden, um hoch in die berge zu steigen und den sonnenaufgang ueber der verlorenen stadt zu sehen - ein erhebendes gefuehl und all die anstrengungen wert. 1200 menschen haben einst auf den gruenen gipfeln gelebt, den sonnentempel angebetet und die lamas unter der wolkengrenze grasen lassen. man fuehlt sich schnell zurueckversetzt...

zurueck in cusco haben wir ein bisschen ausgespannt und uns was gutes gegoennt - gegessen und gefeiert bis in die morgenstunden - wohlverdient nach getaner arbeit ;)

aus luftigen hoehen hat uns unser weg dann aus sehnsucht nach waerme an die kueste perus gefuehrt, wo wir die letzten vier tage verbracht haben. ein neues, ganz erstaunliches extrem, was uns in ica bzw. huacachina entgegenschlug:
am rande der wueste gelegen haben wir in den letzten tagen in einer oase gelebt, etwa einen quadratkilometer gross, umringt von wolkenkratzerhohen duenen. so unecht, dass es mich eine ganze weile des sitzens und schauens gekostet hat zu begreifen, dass dies ein natuerlich entstandener platz ist. (ich hoffe, wir kriegen das mit den fotos bald hin)
das highlight am zweiten tag: eine fahrt mit einem sandbuggy weit hinaus in die wueste, steile duenen hinab und auf ganz hohe duenen hinauf, um von dort aus mit dem sandboard hinunter zu sausen. was ein spass - und was fuer ein panorama! und was fuer schoene farben, wenn die sonne untergeht und sich die bis zum horizont reichenden sandberge rot verfaerben!
vorgestern sind wir fuer einen tag direkt an die kueste gefahren und haben uns einen national park und die islas bellestas angesehen - wie der lonely planet sie nennt, "gallapagos-inseln fuer den kleinen geldbeutel".
tausende von voegeln, cormoranen und incas, die sich in staendig wechselnden formationen wellenartig ueber den pazifik bewegen, humboldt-pinguine, delphine, seeloewen, bunte riesenkrebse und seesterne zaehlen jetzt zu meinem repertoire der aus ganzer naehe und in voelliger freiheit lebend gesehenen tiere. vom boot aus konnte man die seeloewen aus eine grotte singen hoeren!! (ich habs auf kamera aufgenommen..)

seit heute morgen sind wir wieder auf gut 2000m hoehe angelangt, die millionenstadt arequipa beherbergt uns jetzt fuer die naechsten drei oder vier tage, bevor wir im anschluss daran peru verlassen und nach chile einreisen werden. die kaelte hat uns wieder!

10.05.05

Permalink 00:58:44, von Ute, 578 Wörter, 65 Ansichten   German (DE)

mit bolivien im ruecken stehe ich vor den blauen tueren perus

bolivien liegt hinter uns. und nach einem kleinen tief hat dieses land in den letzten tagen noch einmal die kurve gekratzt - denn wir haben das bunte, chaotische und truegerische la paz verlassen und sind an den titicaca-see gereist.
was soll ich sagen - alle versprechungen haben sich erfuellt. nach nur drei stunden fahrt hat unser einfacher reisebus auf einem floss einen engpass des riesigen sees ueberquert. wie so ein bus schaukeln kann!!
und wie schoen, zum zweiten mal sind wir in "copacabana" angekommen, auch wenn es diesmal ganz anders aussah. von diesem kleinen mediteran anmutenden hafenstaedtchen haben wir uns mit einem boot auf eine kleine zweistuendige reise zur isla del sol begeben. die inkas glauben, dass auf diesem eiland die sonne geboren wurde und um ehrlich zu sein verstehe ich auch, warum. paradiesisch.
wir hatten unverschaemtes glueck, ausgerechnet an christi himmelfahrt im norden der insel anzukommen. waehrend die meisten unserer gefaehrten sich auf den fussweg ueber die insel gemacht haben, sind wir ein stueck in das kleine fischerdorf (der titicacasee ist weltberuehmt fuer seine riesenforellen!) hinein gegangen und durften dort an einer christi himmelfahrt-prozedur teilhaben.
ich habe noch nie so bunte kostueme gesehen! wie zeitversetzt kam man sich beim betrachten des orchesters vor, dass die taenze der in verschiedenen gruppen aufgeteilten generationen begleitete!
wir haben uns im anschluss auch auf den weg ueber die insel gemacht, an inkaruinen vorbei, ein etwa dreistuendiger fussmarsch ueber die "gipfel" der kleinen insel, auf denen die einwohner mit einem schwein, einer kuh und einem kleinen kartoffelfeld reich beschenkt sind und uns gerne auskunft ueber den weg gegeben haben.
wir haben eine nacht auf der insel verbracht, uns den sonnenuntergang ueber dem see angeschaut und uns abends in einem kleinen "familienunternehmen" bekochen lassen. die kleine familie war mit der bestellung von uns vieren voellig ueberfordert und waehrend das kleine kind unter dem kuechentisch in decken gehuellt geschlafen hat, wurden innerhalb von zwei stunden ;) eier fuer ein omlett, kartoffeln zum fisch und andere zutaten aus dem dorf herbeigeschafft. training fuer den hungrigen magen, dennoch ein abend, den ich, in dicke jacken gehuellt, nicht missen moechte.
nach einer weiteren nacht zurueck in copacabana, wo ich mir meine lang ersehnte haengematte gekauft habe, haben wir bolivien verlassen und sind nach peru gereist, eigentlich direkt um die ecke, nach puno.
erstaunlich, wie sehr sich land und leute in so kurzer entfernung veraendern koennen!
vor allem die farben: mit peru wird alles blau! tueren, klohaeuschen, graeber, die decken der esel, fenster....
ich habe noch nicht heraus bekommen koennen, was dahinter steckt, vermute aber, dass der blaue anstrich vor boesem schuetzen soll. die tatsaechliche erklaerung werde ich, sobald ich sie habe, nachreichen.
in puno haben wir uns nur einen tag aufgehalten, um uns die islas flotantes anzusehen, einige kilometer von der kueste des titicacasees entfernt gelegene schilfinselchen, quasi ein schwimmendes dorf mitten auf dem see! das lebenselixier ist in jeder hinsicht der schilf - zum essen (schmeckt ein bisschen wie banane und lauch), als untergrund zum trockenen begehen der inseln, zum huettenbau und als waermende schlafstaette. auf den islas flotantes leben ca. 2000 uros, sogar eigene schulen gibt es dort! da der boden sonst durchweicht, muss er ca. alle zwei wochen ausgewechselt werden...
nach diesem unglaublichen intermezzo sind wir gestern in cusco angekommen und werden heute nacht zu einer sechstaegigen trekking-tour durch den regenwald, zu einem 6000m-berg und letztlich zu der inkastaette machu pichu aufbrechen.
bis dahin verabschiedet sich die durch antibiotika endlich gesundete ute, gespannt der dinge harrend, die da kommen...

02.05.05

Permalink 22:51:45, von Ute, 872 Wörter, 90 Ansichten   German (DE)

ein bolivianischer rundumschlag

eine gute woche sind wir nun schon in bolivien und in diesen acht tagen ist sehr sehr viel passiert.
wie erwartet praesentiert sich dieses land als aermstes von amerika in ganz vielen verschiedenen facetten.
ich glaube, dieses land gleichermassen hassen und lieben zu koennen. so einfach wie in brasilien oder argentinien ist hier nur wenig. und dennoch - landschaftlich gesehen und was die tiefe der eindruecke angeht, die man gewinnt, wenn man land und leute betrachtet, geht bolivien unter die haut.
wir haben uns nach unserer ankunft an der grenze spontan umentschieden und sind mit zwei schweizern zusammen nach tupiza gefahren - abenteuerlich, im unbeleuchteten uralten bus, als einzige touristen, um uns herum der geruch von saurer milch, schweiss, gewuerzen, ziegen. die fahrt geht durch die nacht ins nichts, auf holprigem lehmboden, was sich seit dem nicht wesentlich geaendert hat.
von tupiza aus haben wir eine vier-tages-tour nach uyuni gebucht, wieder mit einem jeep, einem fahrer und einem koch.
jene vier tage haben uns in die hoehen der bolivianischen bergkette der lipes gefuehrt. atemberaubend sowohl im sinne der hoehenluft als auch zu sehen, wie auf 4500m hoehe die menschen leben. klassisch dabei ist ihre traditionelle kleidung: die frauen tragen lange zoepfe, einen viel zu kleinen melonenhut auf dem kopf, ganz ganz dicke roecke, die sie wie bonbons aussehen lassen und bunte tuecher ueber der schulter, die es ihnen erleichtern, gemuese und andere waren durch die welt zu tragen.
wir haben viel gesehen: noch mehr lamas, nandus und schafe, aber auch landschaftlich die schoensten verschneiten gipfel, sonnenuntergaenge, vom vulkangestein gefaerbte seen, aktive vulkane und auf knapp 5000m gelegene geizire.
uebernachtet haben wir grundsaetzlich weit oben in einem der doerfer, meist ohne fliessend wasser. es waere eh viel zu kalt zum duschen gewesen, denn eine heizung hat ganz bolivien glaube ich inzwischen noch nie gesehen.
wunderbare eindruecke, die in meinem fall leider davon ueberschattet wurden, dass unser superkoch und mein magen sich direkt am ersten abend nicht miteinander vertragen wollten. die folge: wirklich langanhaltende kraempfe, fieber und tierischen durchfall.
was vor sechs tagen begonnen hat, bin ich jetzt zwar noch nicht hundertprozentig los, aber besserung naht. durch die staendige kaelte sind wir alle etwas angeschlagen, verschnupft, aber was einen nicht umbringt...
einer der gruende dafuer ist gleichzeitig ein kleines highlight, denn wir sind tatsaechlich mit unserem 17jahre alten jeep (das haben wir erst nach der abfahrt erfahren) am spaetnachmittag unseres dritten tages in den bolivianischen bergen auf 5000m im niemandsland liegen geblieben. und "niemandsland" nehme man bitte woertlich!
xavier, der koch, hat sich dann mit ori, unserem israeli auf den weg zu unserer angeblich 3km entfernten herberge gemacht. was soll ich sagen: es waren tatsaechlich 20.
der rest von uns hat die zwischenzeit im jeep gefristet, ohne heizung (bitte nicht meine diversen leiden zu vergessen - besonders mit durchfall ists ohne klo und ohne einen huegel in der naehe nicht gerade ein zuckerschlecken).
drei stunden spaeter und einige grade kaelter haben wir aufgrund voelliger resignation die schlafsaecke vom dach des jeeps geholt - aber hola!, wir sind dann doch noch abgeholt und in unsere betten gebracht worden.
der letzte tag: die salzwueste von uyuni, aufgrund etwas besseren gesundheitlichen befindens meinerseits einer der schoensten tage. wir haben ueber der wueste den sonnenaufgang gesehen - ein traum. 10000quadratkilometer unfruchtbare, weiss marmorierte flaeche. wie auf eis ist unser jeep darueber hinweg geglitten. in der mitte eine kleine oase, isla de pescado genannt, ein kleiner huegel mit kakteenwaeldern bewachsen, unsere station fuers fruehstueck.
nach unserer ankunft in uyuni sind wir einige stunden spaeter direkt nach la paz weiter gefahren, wo wir uns seit vorgestern aufhalten.
bevor dieser bericht kein ende nimmt, das wichtigste zu diesem ort:
die hoechst gelegene hauptstadt der welt mit 3660m, sehr schoen an vielen huegeln gelegen vor einem wahnsinns-panorama eines verschneiten gipfels (wie er heisst, habe ich gerade vergessen).
allerdings ist diese stadt die chaotischste, die ich je gesehen habe, unkontrolliert in verkehr, menschen, armut.
wunderschoene kleine gassen gibt es hier im zentrum, viele maerkte und strassen, die von unzaehligen verkaeufern gesaeumt sind. allerdings recht dreckig: den ganzen tag liegt das fleisch stinkend in der sonne zum verkauf, hunde daneben, im staub spielen kleine kinder. ueberall abgase, die die am strassenrand in decken gewickelt liegenden oder sitzenden verkaufenden menschen, oft kleinfamilien, einatmen. eine grosse armut herrscht hier.
vielleicht sollte ich mir diesen aspekt zur beruhigung vor augen halten, wenn ich daran denke, dass man mir gestern meine heiss geliebte kamera geklaut hat. aus der hand gerissen. es ist ein jammer. war heute bei der polizei und habe mir einen verlustbericht fuer die versicherung besorgt.
dumm daran ist: die naechste moeglichkeit, an eine neue heran zu kommen, habe ich aller voraussicht nach in santiago de chile, und dass sind noch fuenf wochen. bin ein bisschen ratlos gerade, aber mir wird schon etwas einfallen. damit habe ich ja rechnen muessen.
schicke mit diesem bericht einen lieben gruss nach deutschland und der praemisse: alles wird gut ;) ut

ps: muss mich an dieser stelle dafuer entschuldigen, wenn ich im gegensatz zu krissi die lieben eintraege im forum nie beantworte, versuche dies mit der zeit in persoenlichen mails nachzuholen, da ich so irgendwie nie die zeit dafuer finde. soll aber nicht heissen, dass ich mich nicht sehr sehr darueber freue und sie natuerlich auch lese!

24.04.05

Permalink 02:10:56, von Ute, 463 Wörter, 72 Ansichten   German (DE)

an den anden

so, nur ein paar tage spaeter ca 1600km noerdlich von buenos aires haben wir die letzten tage erst in salta verbracht, die stadt, von der ich mir die fahrt mit dem "tren de las nubes" (dem zug in die wolken) versprochen hatte. leider faehrt dieser zug fuer umgerechnet 50euro ohne zu stoppen hinauf in die anden und wieder zurueck.
deshalb haben wir, da salta ausser ein paar suessen haeusern nicht viel zu bieten hat, uns mit vier deutschen und einer franzoesischen studentin aus buenos aires einen van gemietet und sind mit einem fahrer und einer fuehrerin fuer zwei tage in die anden gefahren.
so schoen das meer auf der einen seite ist, so beeindruckend sind die nicht enden wollenden bergmassive mit ihren glatten gipfeln auf der anderen seite. von salta, bereits auf 1200m hoehe gelegen, sind wir an tausenden von kakteen und schoenen viadukten immer weiter hoch in die anden gefahren.
muss schon sagen, auf 4200m wird die luft tatsaechlich duenn!!um auf das dort gelegene 70m hohe viadukt zu klettern, hat´s mir fast den atem verschlagen - selten solches herzrasen bei normalem bergaufsteigen gehabt (ueberhaupt noch nie solches herzrasen gehabt!)
und dennoch, stundenlang ueber ein hochplateau durch die anden zu fahren ist ein unvergleichliches erlebnis. haben wilde mulas, pferde, lamas, nandus und sogar einen condor gesehen!(unserer fuehrerin nach werden sie bis zu hundert jahren alt und haben eine fluegelspannweite von bis zu dreieinhalb metern)
haben alte inkastaetten und ein salzplateau besucht - kein kommentar, krissi und ich muessen uns darum kuemmern, die bilder ins netz zu stellen. kommen bald, aber heute haben wir schon so viel zeit vor dem rechner verbracht, dass es fuer die bilder nicht mehr reichen wird.
wir sind heute von unserer kleinen reise zurueckgekehrt (haben auf ca.2500 meter in dem kleinem ort purmamarca uebernachtet) und befinden uns jetzt in san salvador de juyjuy, noerdlich von salta.
ab morgen aendert sich unsere geplante route, wir werden die grenze nach bolivien ueberqueren. haben uns nun doch dazu entschlossen, da wir in den letzten tagen viele reisende getroffen haben, die uns ueber die (derzeit nicht kritische) lage dort aufgeklaert und sie damit gleichzeitig entschaerft haben. halten uns ohnehin im suedwesten des landes auf, reisen morgen an die grenze und von dort auch nach uyuni zu den salzwuesten. dann weiter in richtung la paz und an den titicacasee, um von dort aus nach peru weiterzureisen.
immer noch voellig erschlagen von den eindruecken der letzten 48stunden und zugegebenerweise durch die hoehenluft doch etwas k.o., werden wir gleich unsere letzten pesos fuer ein essen ausgeben (ab morgen haben wir ja die bolivianos) und uns dann ins bett hauen...
ein letzter gruss aus dem land des tangos, der empanadas, der weiten landschaften und schwindelerregend hohen berge,
morgen gehts weiter, hasta la vista! el uto

22.04.05

Permalink 00:51:36, von Ute, 339 Wörter, 51 Ansichten   German (DE)

die stadt die alles hat

kommt ein bisschen spaet, mein bericht ueber buenos aires, aber mir fehlt wirklich meist die zeit dazu...

leider liegt diese wunderschoene stadt schon wieder hinter uns, wie gerne waere ich laenger geblieben.
so hat sie in vieler hinsicht meine erwartungen uebertroffen.
buenos aires ist bunt, aufregend, vielseitig. die einzelnen viertel der stadt haben alle ihren ganz eigenen charme, ganz voran san telmo und la boca.
viele kleine gassen, kopfsteinpflaster und antiquitaetenmaerkte unweit der hohen wolkenkratzer. dazwischen: strassenkuenstler, musiker, kleine kinder (die hier bis mitternacht auf den strassen spielen), ueberall leckeres essen und tangotaenzer.
bunte haeuser a la moulin rouge in la boca, ein gefuehl wie alice im wunderland. ein siebzigjaehriger, sehr galanter alter mann hat mir dort vor einem cafe das tango tanzen "beigebracht". unwirklich, traumhaft.
nichts kommt hier zu kurz, weder kultur, noch das feiern und ganz und garnicht das essen.
jeder, der meine liebe zum fast food kennt, kann sich vorstellen, wie ich mich gefuehlt habe, fuer 1,30euro ein burgerkingmenue zu erstehen...oder leckere riesen hot dogs fuer 25cent zu essen und und und.
natuerlich darf man in argentinien auch das vernuenftige essen nicht missen, habe zwei fast armdicke steaks gegessen, hier bife de chorizo genannt. haette nie gedacht, dass mir so etwas so schmecken koennte (zumal mit kaum einer beilage).
bei unserem zweiten steakabend ist in dem kleinen restaurant (oder eher einer simplen steakbraterei) sowie im kompletten strassenzug der strom ausgefallen - sofort wurden natuerlich die tueren abgeschlossen, damit wir nicht ausgeraubt werden. eine notwendige sicherheitsmassnahme, allerdings war die braeterei im gleichen raum, sodass wir eine dreiviertel h vor uns hin geraeuchert haben. wie gesagt, alles was hier passiert, hat seinen eigenen charme ; )
haben in einem sehr schoenen hostel am rande der groessten, weil immerhin 18spurigen strasse der welt
gewohnt, der avenida 9 de julio, die sehr zentral durch die stadt fuehrt.
es gaebe noch so viel zu erzaehlen. werde die netten abende auf den dachterrassen vermissen, aber man soll ja immer gehen, wenn es am schoensten ist...
eine stadt, die ich jedem empfehlen kann, gesehen zu haben.

13.04.05

Permalink 17:44:21, von Ute, 436 Wörter, 53 Ansichten   German (DE)

ins wasser gefallen...

so, habe inzwischen die grenzen gewechselt und verstehe die menschen jetzt besser, weil sie nicht mehr portugiesisch, sondern spanisch sprechen...
sind gestern in puerto iguacu angekommen, nachdem wir uns einen tag zuvor die wasserfaelle (cataratas) von icuacu auf der brasilianischen seite angesehen haben.
sie sind eingebettet in einen riiesigen national park, den wir gestern durchwandert haben.
zu den faellen: sprachloses staunen. von der argentinischen seite aus, oberhalb und direkt gegenueber der wasserfaelle sind sie das gewaltigste, was ich je gesehen habe...die augen fallen quasi dem wasser hinterher. iguacu: das sind 275 wasserfaelle, die 80m ins unendliche fallen, der groesste von ihnen heisst devils throat und spricht fuer sich. ein kleines highlight: wir sind mit einem boot unter (ein paar der deutlich kleineren) faelle gefahren.
tatsaechlich wird einem der wortschatz bei all den bildern knapp.
werde mich bemuehen, in den naechsten tagen auch mal ein paar fotos von meiner kamera hochzuladen, aber da ich meinen image tank habe, fiel das bisher eher krissi zu (deshalb sind auch so viele bilder von mir zu sehen - keine absicht). also: versprochen, kuemmere mich darum!

ausserdem haben wir einen kleinen ausflug nach paraguay unternommen (quasi nur ueber die grenze marschiert, um einen stempel im pass zu haben), liegt ja direkt um die ecke. und dennoch, der weg ueber die bruecke, die paraguay von brasilien trennt, ist nicht ohne.
denn AUF ihr sind keine grenzbeamten und soldaten, sodass dort, als gaebe es kein morgen, geschmuggelt wird. und sensationsfotografin, die ich bin, habe sie dabei fotografiert, wie sie PACKETweise alles moegliche von der bruecke ins gras werfen, wo ihre leute warten und den ganzen kram auf dem ruecken in die stadt hoch hiefen. ein wahnsinn, wirklich, was sich auf dieser bruecke abspielt!!

heute nachmittag geht es fuer uns weiter nach buenos aires, wo wir inzwischen zu elft sein werden und schon ein ganz nettes hostel im centrum der stadt ausgemacht haben. allerdings brauchen wir 21h, um die 1600km zu ueberbruecken. sollte kein problem sein, weil die busse in argentinien, wie ich gehoert habe, sehr luxurioes sein sollen (fuer immerhin gut 20 euro, die wir dafuer bezahlen).

alos, wir haben mittag und ich werde mir etwas zu essen machen, bevors in ein paar stunden los geht.
bis dahin werde ich meine durch mosquitostiche geschundene haut pflegen (heute nacht das erste mal, immerhin).
ach ja, zu den bemerkungen im forum bezueglich unserer oder wohl besser meine hautfarbe: keine ahnung, vielleicht creme ich mich einfach zu gut ein, aber bisher ist tatsaechlich zu wenig passiert, um es auf den fotos erkennen zu koennen. aber was solls, sind ja erst zwei wochen unterwegs. das heisst: ich habe hoffnung!

09.04.05

Permalink 23:58:39, von Ute, 265 Wörter, 74 Ansichten   German (DE)

fischen und surfen gefaellig?

oy! (wie man hier so schoen sagt)

unser weg hat uns also nach barra da lagoa, einem kleinen fischigen surferdorf gefuehrt, auf der insel santa catarina bei florianopolis gelegen.
es ist wirklich wunderschoen hier, allerdings nicht zu vergleichen mit dem geschaeftigen, sambatanzenden rio. wir sind ausserhalb der saison hier, das heisst, hier ist wenig los, der strand (kristallklares wasser und ganz feiner sand)fast leer, die miete billig (wir haben uns mit den vier englaendern eine wohnung gemietet fuer 2 euro 50 pro tag und person - ist das ein hit?), sprich: viel zeit, um sich von der schlaflosen woche in rio zu erholen...
es gibt hier kleine abgelegene straende und vor allem riesige, vom wasser rundgewaschene steine, auf die ich mich hin und wieder zum schreiben und musik hoeren zurueckziehe oder mir den sonnenuntergang ansehe (solche sonnenuntergaenge muessten wir hier mal haben!!!)
es ist ein tolles gefuehl, unterwegs zu sein, gleichzeitig aber auch sehr seltsam, weil es sich ganz und garnicht nach urlaub anfuehlt. kann nicht glauben, was noch alles vor uns liegt.
und das allerbeste ist, wie sich die lebensweise aendert bzw der hiesigen anpasst - ist doch voellig egal, wenn der bus zwanzig minuten spaeter kommt (es gibt ja noch nicht mal richtige busfahrplaene). ergo: ich trage keine uhr mehr und habe zu fast keiner zeit eine genaue ahnung, wie spaet es gerade ist, weil es vollkommen gleichgueltig ist. und DAS ist fuer eine deutsche eine wirklich bahnbrechende erfahrung!!
heute ist unser letzter abend, morgen abend geht es weiter zu den wasserfaellen von iguacu an die brasilianisch-argentinische grenze.
bin selbst so gespannt, wie es weiter geht...

04.04.05

Permalink 06:28:29, von Ute, 246 Wörter, 69 Ansichten   German (DE)

die zeit in rio wird knapp

hat ein paar tage gedauert, aber wie erwartet stellt sich ein gewisser zeitmangel zum emailschreiben ein ;)
unser gepaeck ist also tatsaechlich wieder aufgetaucht und die reise kann weitergehen, puh! (ganz abgesehen davon, dass es komplett durchnaesst war, will garnicht wissen woher das kommt...)
da sich-nicht-melden immer ein zeichen ist, liegt meine momentane stimmung nahe: wir haben hier eine ganz grosse zeit!
schon mehr als einmal habe ich das, was ich gesehen habe, einfach nicht fassen koennen. santa teresa (kuenstler-favela-viertel in rio), der zuckerhut und `christ` auf dem corcovado sind atemberaubend.
wie durch krissis fotos ersichtlich wird, haben wir gestern eine lange zeit auf dem zuckerhut (ich bin auf den pfaden meines lieblingsbondfilmes gewandelt!!) verbracht und den sonnenuntergang bewundert. grenzenlos. es scheint, als koenne man nicht anders als sprachlos dazustehen und diese intensiven eindruecke in sich aufzusaugen.
natuerlich kommt auch das nachtleben in rio nicht zu kurz - und da das zeitempfinden sich ohnehin geaendert hat, fuegt sich das irgendwie ein...
morgen ist unser letzter tag in rio, am dienstag werden wir mit vier englaendern nach florianopolis weiterreisen, ein stueck suedlich von sao paulo und dort ein kleines haus mieten, was nach gregor (danke nochmal ;)uns pro person circa sechs? reais pro tag kosten duerfte (das sind umgerechnet knapp 2 euro)
durchaus ist es ein ungewoehnliches gefuehl, in brasilien zu sein. vor allem, weil es mir vorkommt, als waeren wir schon seit wochen hier.
kaum zu glauben, dass noch so viel vor uns liegt.
gruss von alice im wunderland

31.03.05

Permalink 21:01:14, von Ute, 325 Wörter, 62 Ansichten   German (DE)

gruss aus der sonne

hurra, wir sind in rio! unser gepaeck allerdings nicht...
was fuer ein start - british airways hat es in london vergessen und wir warten seit gestern morgen...und warten und warten. ich hatte noch nicht mal was kurzes zum anziehen im gepaeck - keine schoene situation bei 28 grad um 8h morgens (krissi sei dank, sie hatte gleich zwei bikinis im handgepaeck´, so dass wir gestern nachmittag noch schwimmen konnten ;)!
eine kleine entschaedigung von der fluggesellschaft (umgerechnet ca. 60 euro) verhalf uns dafuer zu ein paar kurzen hosen...

unabhaengig davon ist rio ein hit! viele kleine laeden, viel sonne, meer und nette menschen. ein riesen vorteil ist fuer uns, dass mein cousin hier seit 13 jahren lebt und wir uns jetzt schon bestens in copacabana zurecht finden.
waren heute auf dem corcovado und haben uns von der christusstatue aus einen blick auf die stadt gegoennt. eine kleine eisenbahn faehrt durch dschungelartige verhaeltnisse an grossen gelben schmetterlingen und ekelerregend grossen spinnennetzen vorbei hoch zu dem steinernen beschuetzer der stadt.

in den hausern ist es ohne ventilator unertraeglich, die luftfeuchtigkeit ist sehr hoch, gluecklicherweise haben wir in unserem zwoelfbettzimmer gleich zwei davon. krissi und ich teilen derzeit die vier drei-etagen-betten mit zwei kanadiern, zwei schwedinnen, einem neuseelaender, einer finnin und zwei mexikanern (verrechnet, aber egal), in jedem fall ist es witzig und mein englisch ist bereits wieder fliessend.

kaum zu glauben, dass in dieser stadt rund 11 millionen menschen leben, davon 1,5 in favelas, die sie einfach auf die huegel der stadt bauen. die haeuser sind einfach und erwecken meist den anschein, garnicht fertig gebaut worden zu sein. in jedem fall lassen sie die vielen knallgruenen baeume der stadt verschwinden (von denen es wirklich exorbitant viele gibt)...

dennoch versprueht die stadt einen unglaublichen charme, der uns beide gleich gepackt hat.

alòs, muss jetzt runter zur rezeption, in der hoffnung, dass unser gepaeck jetzt da ist, man hat uns versprochen, es bis 16 h herzubringen.
in diesem sinne gruesst
ute auf dem weg ins ungewisse...