verkehrte welt
27.06.05
verkehrte welt
schon ein eigentuemlicher gedanke, am anderen ende der welt zu sein...auf der anderen seite (im wahrsten sinne des wortes) muss ich gestehen: so unterschiedlich die dinge hier einerseits sind, so aehnlich sind sie sich andererseits.
gewoehnungsbeduerftig ist durchaus, sich ende juni nun endlich auf den winter einstellen zu muessen (hier ist gerade nichts mit sich-in-der-sonne-braten-lassen wie in deutschland...)
aber dennoch, der spaetherbst verspricht in neuseeland nicht zu wenig unvergessliche eindruecke.
die landschaft mutet in vielerlei hinsicht sehr der europaeischen an - und ist gleichzeitig ganz anders, wie im maerchen. nicht nur einmal bin ich auf meiner suche nach einem vergleich bei einem gemaelde gelandet. die tiefstehende sonne laesst durch ihr diffuses licht dieses land mit seinen riesigen baeumen, bergen, kuesten und seen in einem unwirklichen braun-goldenen dunst erscheinen, wie in einem alten maerchenbuch oder eben auf einem gemaelde, auf dem im grunde genommen nur die risse im getrockneten oel fehlen.
wirklich unwirklich. besonders die farben. noch nie so ein gruen, braun und blau gesehen. wie kann es sein, dass sie hier viel satter erscheinen als zu hause?
kein wunder auf jeden fall, dass peter jackson dieses land gewaehlt hat, um "herr der ringe" zu drehen. vielseitigkeit.
innerhalb nur weniger kilometer veraendert sich die landschaft ganz und gar. knallgruene hobbingen-huegel verwandeln sich in dampfende kraterlandschaften mit geysiren und heissen quellen, die schoensten straende weichen verschneiten berggipfeln mit gigantischen gletschern.
und ein ganz besonderes highlight: eine gluehwuermchenhoehle. voellige dunkelheit. abgeschiedenheit. stille in einem boot voller touristen. abertausende gruenleuchtender lichter ueber uns, die sich zu allen erdenklichen mustern formiert haben, in denen sich froesche, gesichter, drachen, exotische blumen und sternbilder erkennen lassen.
nicht unbemerkt bleiben ebenso die gastfreundlichen menschen hier, darueber hinaus ihre kultur.
neuseeland ist sehr traditionell, die maori-kultur findet sich ueberall wieder, in den grasgruenen steinen, aus denen masken und statuen gefertigt werden, in sorgsam handgeschnitzten haeusern und kirchen, in den menschen, die ihre ahnen stolz vertreten. haben klassischen maoritaenzern zugeschaut, deren charakteristische gesichter eine weitzurueckreichende geschichte erahnen lassen.
selbst die rugby-spieler neuseelands (und gerade sind ganz wichtige spiele hier, das ganze land ist in aufruhr) tanzen vor jedem spiel.
all diese dinge zu sehen ist moeglich, weil wir uns zu dritt in auckland ein auto gemietet haben, um damit in zweieinhalb wochen beide inseln zu erkunden. zweifelsohne ein ungewoehnliches gefuehl, als fahrer auf der rechten seite im auto zu sitzen und auf der linken strassenseite zu fahren...in den ersten stunden wurde der blinker staendig zugunsten des scheibenwischers vernachlaessigt (ist ja ALLES spiegelverkehrt).
vor vier tagen haben wir unser erstes auto in wellington abgegeben (die nordinsel laesst sich recht schnell besichtigen) und sind mit der faehre nach picton zur suedinsel uebergesetzt, was immerhin drei stunden gedauert hat. viel zeit, um den sonnenuntergang ueber wellington und einen unbeschreiblichen riesen-mondaufgang ueber dem meer zu geniessen.
seitdem sind wir die westkueste des suedlandes entlang gefahren und befinden uns jetzt recht weit im sueden in queenstown.
uns bleibt noch eine woche, dann geht es schon weiter nach sidney. die zeit vergeht wie im flug, kann kaum glauben, dass schon halbzeit ist. scheint, als waere deutschland nur einen katzensprung weit entfernt...
Kommentare, Pingbacks:
ich will auch weg......kann die dämlichen bücher und folien nicht mehr sehen....
und dann haben wir noch das geile sommerwetter, am liebsten würde man den ganzen tag am rhein oder an nem see verbringen, wäre da nicht die uni:-(
freue mich auf weitere spannende eindrücke aus down under!!!
grüßt mir die koalas und känguruhs...
dicker drücker aus der hitze
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