tausende von kilometern...
07.06.05
tausende von kilometern...
...haben wir seit meinem letzten bericht zurueckgelegt.
arequipa hat uns ein paar tage laenger unterschlupf gewaehrt und wir haben zu fuenft die stadt, die cafes, die atmosphaere und letztlich auch zwei sagenhafte tage in und auf dem colca canyon genossen.
auf dem tiefsten canyon der welt (der allerdings kein bilderbuchcanyon ist, wie man auf den fotos sieht, sondern vielmehr eine 1400m tiefe klamm) haben wir in der morgensonne condore bei ihrem fruehstuecksflug beobachten koennen - aus fast beaengstigender naehe. so habe ich mir als kind den vogel greif vorgestellt - passend dazu die fluegelspannweite von 3einhalb metern und einer hundertjaehrigen lebenserwartung (ich weiss, dass sagte ich bereits, aber ist es nicht beeindruckend?).
im anschluss daran sind wir in den canyon hinab gestiegen (es war sooo weit) um an seinem fusse auf eine oase zu stossen, in der wir in bambushuetten uebernachtet haben, deren schutz einer uebernachtung unter freiem himmel gleich kam. egal, abenteuerlich, urspruenglich! inmitten einer breiten schlucht, ohne strom, ohne licht, hier und da ein bisschen kerzenschein aus den anderen bambushuetten und ein atemberaubender sternenhimmel, durchzogen von der milchstrasse und in seiner mitte wieder das kreuz des suedens. ein bisschen cuba libre, um sich beim karten spielen im kerzenschein warm zu halten... ;)
danach begann auch schon unsere pilgerfahrt durch den westen suedamerikas, zurueck zu den geliebten wurzeln, wo die lebenslust auf baeumen waechst und es an jeder ecke das beste essen zu kaufen gibt: argentinien. bis wir allerdings von arequipa, peru, die grenze nach chile ueberquert und santiago erreicht haben, um dort nach einem kurzen aufenthalt von ca 4 stunden ueber die stark verschneiten anden weiter nach mendoza, argentinien zu reisen, sind satte 60 stunden busfahrt vergangen. klingt viel schlimmer als es ist. ich liebe es inzwischen, besonders nachts, bus zu fahren, wenn alle schlafen - dann ist meine zeit!! musik hoeren und aus dem fenster schauen, zusehen wie sich die landschaft veraendert und zu versuchen, in den dunklen schatten der berge und duenen wie in wolken figuren zu erkennen und dem kreuz des suedens dabei zuzusehen, wie es sich mit dem bus wie ein kompass am firmament dreht.
die zeit in mendoza war ein fest: sensationelles essen (dessen gewicht ich hoffentlich im teureren neuseeland und australien wieder verliere), eine wunderschoene stadt mit vielen baeumen, netten menschen und unzaehligen bodegas, deren weine wir natuerlich auch getestet haben ;)
inzwischen haben wir die warmen breitengerade verlassen und sind weitere 21 stunden in den sueden gefahren, nach bariloche, patagonien.
hier ist die landschaft unvergleichlich zu allem, was wir bisher gesehen haben: tiefblaue seen, kiefernwaelder (exotisch!) und verschneite berge, ueberhaupt sehr viel schnee, dazwischen allerdings wuestenartige huegel.
bemerkenswert ueberhaupt an unserer reise durch suedamerika: hier gibt es die ECHTEN wir-machen-den-weg-frei-strassen, die sich schier unendlich durch die landschaft ziehen, kein haus, keine stadt weit und breit, bis zum horizont. nur natur, die dafuer aber in allen erdenklichen erscheinungsarten.
ueber 15000 km haben wir nun schon zurueckgelegt und noch lange nicht genug gesehen - aber ganz ehrlich: kann man ueberhaupt jemals genug gesehen haben?
Kommentare, Pingbacks:
gruß der klugscheißer mit seppel-anhang
p.s. sehr schöne fotos!!!
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